Bauchspeicheldrüsenkrebs und Behandlung

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine der häufigsten und am schwierigsten zu behandelnden Krebsarten unserer Zeit.
Bauchspeicheldrüsenkrebs und Behandlung

Inhaltsverzeichnis

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen die vierthäufigste Ursache für alle Krebstodesfälle. Beim Pankreaskarzinom lassen sich Vorstufen mit unterschiedlichen genetischen Profilen unterscheiden (PanIN 1 – 3 und IPMN = intraduktale papillär-muzinöse Neoplasie der Bauchspeicheldrüse). Die mikroskopische Diagnose von Bauchspeicheldrüsenkrebs wird von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) im Rahmen der Klassifikation aller Bauchspeicheldrüsentumore gestellt.

Die häufigste Form von Bauchspeicheldrüsenkrebs geht von den Zellen der Bauchspeicheldrüsengänge aus (exokrine Funktion der Bauchspeicheldrüse), die Bauchspeicheldrüsenflüssigkeit absondern, welche die aufgenommenen Nährstoffe in kleinste Moleküle zerlegt.

Tumore können in drei Teilen der Bauchspeicheldrüse entstehen (Kopf, Körper und Schwanz). Etwa 60-70 Prozent aller Pankreaskarzinome, die aus Zellen entstehen, die Pankreassaft absondern, finden sich im Kopf der Bauchspeicheldrüse, 10-15 Prozent im Körper und im Schwanz der Bauchspeicheldrüse.

Chirurgischer Ansatz bei Bauchspeicheldrüsenkrebs

Eine Operation ist die einzige potenziell heilende Behandlung für exokrinen Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs, bei denen die Chancen für eine Operation als gut eingeschätzt werden, unterziehen sich keiner speziellen Chemotherapie, Radiochemotherapie oder Strahlentherapie. Wenn Fernmetastasen (Organmetastasen, Metastasen, die sich auf das Bauchfell ausgebreitet haben, Lymphknotenmetastasen, die als Fernmetastasen gelten) festgestellt werden, wird eine Operation bei Bauchspeicheldrüsenkrebs nicht durchgeführt.

Wir legen großen Wert darauf, Ihnen die modernsten onkologischen Operationstechniken sowie umfassende und innovative Behandlungsmöglichkeiten (Chemotherapie, Immuntherapie, Bestrahlung) anzubieten.

Bestimmung der Durchführbarkeit der Operation (Resektabilität)

Die Beurteilung der Durchführbarkeit einer Operation erfordert eine Computertomographie (CT), eine Kernspintomographie (MRT) und ggf. eine Positronen-Emissions-Tomographie (PET)-CT sowie – bei Verdacht – eine umfassende und qualitativ hochwertige Staging-Diagnostik (=Umgebungsdiagnostik).

Nur etwa 15-20 % aller Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs haben eine Chance auf eine Operation. Ungefähr 5-10 Prozent aller Patienten haben eine geringe Chance auf eine Operation. 

Resektabilitätskriterien für (Borderline-)Bauchspeicheldrüsenkrebs

Wenn der Primärtumor in die Zöliakalregion oder in die Arterie, die den gesamten Dünn- und Dickdarm versorgt (Arteria mesenterica superior), eindringt, sollte keine chirurgische Entfernung des Tumors erfolgen. Wenn der Tumor in die Venen eindringt, die das gesamte Blut vom Dünn- und Dickdarm zur Leber führen (Pfortader und/oder Vena mesenterica superior), oder in die Vene, die das Blut von der Milz zur Leber führt (Milzvene), sollte dies kein Kriterium sein, um die Operation nicht durchzuführen.

Die Kriterien für die Durchführbarkeit der Operation (Resektabilitätskriterien) sind (I) irreparable Krebsinvasion der zur Leber führenden Venen (V. mesenterica superior/V. porta), (II) Tumorgefäßkontakt mit der den Darm versorgenden Arterie (A. mesenterica superior) mit mehr als 180° Tumorgefäßkontakt, (III) Tumorgefäßkontakt mit der leberversorgenden Arterie (Arteria hepatica), der nicht repariert werden kann, und (IV) Tumorgefäßkontakt mit dem Truncus celiacus mit mehr als 180° (siehe Tabelle oben).

Resektion des Pankreaskopfes

Die chirurgische Behandlung des Pankreaskarzinoms sollte auf eine vollständige Entfernung des Tumors abzielen. Bei lokal begrenzten Tumoren können diese Standardresektionen als Teilentfernung des Bauchspeicheldrüsenkopfes = Pankreatikoduodenektomie, Entfernung des Schwanzes der Bauchspeicheldrüse = distale Pankreatektomie, vollständige Entfernung der Bauchspeicheldrüse = totale Pankreatektomie und Entfernung der notwendigen Lymphknoten durchgeführt werden. Sind die zur Leber führenden Venen (Mesenterial-Portalvenen) oder Nachbarorgane betroffen, ist eine Operation zur vollständigen Eradikation der Erkrankung meist mit einer leicht erhöhten Komplikationsrate, aber gleichwertigen onkologischen Ergebnissen möglich. Die Entscheidung über die chirurgische Behandlung des Pankreaskarzinoms, vor allem die postoperative Chemotherapie (adjuvant), sollte im Rahmen einer Entscheidung nach Zustimmung des Rates getroffen werden. Removal of the head of the pancreas can be performed either in the classical way according to Kausch-Whipple (lower third of the stomach, duodenum, biliary tract, gallbladder, pancreatic head) or in the Traverso-Longmire way with preservation of the gastric outlet (pylorus) (according to the classical version the stomach is left completely) (images below).                                       

Rekonstruktion nach Resektion des Pankreaskopfes

Der obere Dünndarm verbindet sich mit der verbleibenden Bauchspeicheldrüse auf der linken Seite und lässt neue Pankreasflüssigkeit in den Darm fließen. Durch die Verbindung des Hauptgallengangs mit dem oberen Dünndarm kann ebenfalls Galle in den Darm fließen.

Die letzte neue Verbindung ist die Verbindung des Magens (hier klassische Operation nach Kausch-Whipple) mit dem oberen Dünndarm.

Resektion der linken Bauchspeicheldrüse

Bei Tumoren im Körper und im Schwanz der Bauchspeicheldrüse ist die Entfernung der Milz (Splenektomie) und bei Krebserkrankungen die Entfernung des Schwanzes der Bauchspeicheldrüse und der Lymphknoten in diesem Bereich (=distale Pankreatektomie) erforderlich.

Den Ergebnissen vieler Studien zufolge sind laparoskopische (= minimalinvasive) Resektionen der linken Bauchspeicheldrüse hinsichtlich der erfolgreichen Tumorentfernung mit der offenen Chirurgie vergleichbar und auch die Anzahl der entfernten Lymphknoten ist vergleichbar. Allerdings lässt sich in den meisten Studien nicht sagen, inwieweit Tumorpatienten von der laparoskopischen Operation profitieren und welche Vorteile damit verbunden sein könnten. Dies liegt vor allem an der starken Selektion der Patienten in dieser Gruppe und der Tatsache, dass sie offen operiert werden.

Entfernung der gesamten Bauchspeicheldrüse (totale Duodenopankreatektomie)

Bei ausgedehntem Tumorbefall oder einer Tumorlokalisation im Zentrum der Bauchspeicheldrüse, die mit den oben genannten Operationsmethoden nicht reseziert werden kann, kann eine Entfernung der Bauchspeicheldrüse, des Zwölffingerdarms, der Milz und aller Lymphknoten in diesem Bereich in Kombination mit einer Lymphadenektomie erforderlich sein.

Strategien für die erweiterte Pankreaschirurgie

Wenn ein gutes onkologisches Ergebnis erzielt werden kann, sollte die chirurgische Behandlung auf die Entfernung der Bauchspeicheldrüse und benachbarter Organe oder Gewebe abzielen. Erweiterte Eingriffe umfassen die Entfernung der Gefäße mit dem Tumor und deren Rekonstruktion mit künstlichen Gefäßen (vom Tumor umgebene Venen oder Arterien) sowie die Entfernung von tumorbefallenen Nachbarorganen, die vollständig vom Tumor befreit sind. Zahlreiche Studien der letzten Jahre haben gezeigt, dass Operationen mit Gefäßentfernung, die von Chirurgen mit entsprechender Erfahrung durchgeführt werden, keine erhöhten chirurgischen Komplikationen aufweisen und die Langzeitüberlebensrate gleichwertig zu Operationen ohne Gefäßbeteiligung ist. Bei Vorliegen einzelner Metastasen (z.B. in der Leber) und bei Rezidiven wird deren operative Entfernung individuell erwogen und alle Befunde in einem interdisziplinären Tumorrat unter Beteiligung von Ärzten verschiedener Fachrichtungen diskutiert, um das beste Ergebnis zu erzielen.

Diesen Beitrag teilen:
4-dimensionale Mammographie

4-dimensionale Mammographie

Bemerkenswert sind auch die Entwicklungen bei den bildgebenden Verfahren. So konnten früher dank neuer Geräte maximal vier Bilder der Brust

Mesolift

Mesolift

Bei dieser Methode wird eine Vielzahl von Vitaminen, Aminosäuren, Fruchtsäuren und bewährten Anti-Aging-Produkten mit dem Mesotherapiegerät in die Haut eingebracht.